21.01.2022
Welche Bedarfe haben Alleinerziehende? Arbeitsagentur Aachen-Düren informiert sich
21.01.2022 Unsere Fachreferentin Anja Stahl hat bei einer internen Veranstaltung der Agenturen für Arbeit Aachen-Düren, Brühl und Mönchengladbach deutlich gemacht, welche Bedarfe Alleinerziehende haben und warum ein Austausch zwischen Arbeitsagentur und Jugendamt in vielen Fällen Existenzen sichern kann. Unter dem Titel "Alleinerziehend- und berufstätig sein – eine große Herausforderung. Welche besonderen Bedarfe haben Alleinerziehende" hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Arbeitsagenturen Kolleg*innen zu einem informativen Austausch eingeladen.
Alleinerziehende müssen mit einem Einkommen die Ausgaben für eine ganze Familie alleine stemmen. Allein diese Aufgabe ist kaum leistbar. Aufgrund fehlender Kinderbetreuungsangebote können viele Alleinerziehende nicht in Umfängen arbeiten, mit denen sie ihre Familie finanziell absichern können. Anja Stahl wies die Arbeitsberater*innen deshalb daraufhin, immer wieder den Austausch mit dem Jugendamt zu suchen, wenn Alleinerziehende wegen fehlender Kinderbetreuungsangebote nicht arbeiten oder nicht voll umfänglich arbeiten können. "Es ist wichtig, diese Betreuungsbedarfe zu melden. Denn die Motivation zu arbeiten ist bei Alleinerziehenden überdurschnittlich hoch", sagt Anja Stahl.
Alleinerziehenden stehen durchschnittlich deutlich weniger Geld und weniger Zeit zur Verfügung als Paarfamilien. Ihre Arbeitskontexte sind häufiger prekär, ihre Wohnungen kleiner, ihre Bezugsquoten von staatlichen Transferleistungen höher. Insgesamt erleben sich Alleinerziehende gesundheitlich stärker belastet. Alleinerziehendenfamilien sind damit weiterhin gesellschaftlich, finanziell und rechtlich gegenüber anderen Familienformen benachteiligt. "Umso wichtiger ist es, dass Berater*innen der Arbeitsagenturen sensibel sind für die Situation von Alleinerziehenden", sagt Anja Stahl. Sie regte eine Vernetzung der Arbeitsagenturen mit kommunalen Beratungsstrukturen an.