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17.03.2022

Veranstaltung family load: Alleinerziehende gehen ins soziale Minus

17.03.2022 Welche Unterstützung benötigen Familien in NRW, um dem „Mental Load“ von Müttern und Vätern wirksam entgegenzusteuern? Diese Frage stellte der Landesverband der Mütterzentren NRW auf einer Veranstaltung. Wir sagen: "Alleinerziehende sind in der Pandemie ins soziale Minus gegangen. Sie brauchen jetzt institutionelle Unterstützung, um das Minus auszugleichen." Eine Forderung, die online auch von den Autorinnen Mareice Kaiser und Almut Schnerring unterstrichen wurde.

Im Rahmen der Veranstaltung "Family Load - Neustart nach Systemabsturz Was brauchen Familien in NRW während und nach der Corona-Pandemie?" zu der der Landesverband der Mütterzentren NRW eingeladen hat, forderte die Journalistin Mareice Kaiser, die Familienpolitik müsse sich an alleinerziehenden Müttern orientieren, denn an ihrer Situation zeigten sich die vielfältigen Problemlagen am deutlichsten. Eine Forderung, die wir nur untermauern können: Alleinerziehende haben keine*n Partner*in, mit der/dem sie sich die Sorgearbeit und die Erwirtschaftung des Familieneinkommens teilen können. Sie sind in besonderem Maße auf Infrastruktur angewiesen, die pandemiebedingt immer wieder weggefallen ist. Alleinerziehende waren in der Pandemie gezwungen, Freund*innen, Nachbar*innen und Kolleg*innen um Unterstützung zu bitten, ohne eine Gegenleistung anbieten zu können. Da private Netzwerke aber auf ständiger sozialer Interaktion und dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruhen, sind Alleinerziehende durch die Pandemie nicht nur finanziell, seelisch und gesundheitlich, sondern auch sozial ins Minus gegangen. Das Minus muss jetzt ausgeglichen werden ohne weitere Gegenleistung zu erwarten. Dies kann nur institutionell geschehen, zum Bespiel über niedrigschwellige Anlaufstellen, die eine Lotsenfunktion in die bestehende Beratungs- und Angebotsstruktur übernehmen. Diese Forderung, teilte auch die Autorin und Trainerin Almut Schnerring als sie sagte, es sei unmöglich, strukturelle Probleme im Privaten zu lösen. "Wir müssen Carearbeit endlich wirtschaftlich mehr wertschätzen,", so ihre Forderung.