31.03.2022
NRW-Netzwerk Alleinerziehenden-Arbeit trifft sich
Essen 31.03.2022 Unter Leitung unserer Fachreferentin Anja Stahl traf sich das Netzwerk Alleinerziehenden-Arbeit in NRW. Beraterinnen aus ganz NRW, die Alleinerziehende unterstützen und begleiten, tauschten sich aus und fanden viele Gemeinsamkeiten. Eine davon: Alleinerziehende fühlen sich im Umgang mit Behörden vielerorts noch abgestempelt und klagen über fehlendes Einfühlungsvermögen bei den Sachbearbeiter*innen.
Die Beraterinnen aus ganz NRW bestätigten einhellig, dass Alleinerziehende in prekären Lebenslagen immer wieder in Behörden stigmatisiert werden. Marion Arens von der Diakonie Bielefeld leitet eine Lotsenstelle für Alleinerziehende. Auch sie kennt die Gespräche mit Alleinerziehenden, die von schwierigen Situationen bei Behördengängen berichten. Seit einem Jahr unterstützt Marion Arens Alleinerziehende in Problemlagen und sucht gemeinsam mit ihnen nach Lösungen. Die Lotsenstelle in Bielefeld ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Endlich fragt mich jemand!“. Die Diakonie für Bielefeld führte in Kooperation mit der FH Bielefeld das Forschungsprojekt durch und beantwortete für den Bielefelder Stadtteil Stieghorst die Fragen: Wie geht es den alleinerziehenden Eltern? Welche Herausforderungen erleben sie in ihrem Alltag? Welche Lösungsstrategien wählen sie, um dieser besonderen Lebenssituation gerecht zu werden? Durch welche Themen ist das Zusammenspiel mit Behörden, Institutionen und Arbeitgebern gekennzeichnet? Dabei wurde immer wieder der Bedarf nach Beratung und Unterstützung deutlich. "Die Lotsenstelle in Bielefeld ist etwas Besonderes", sagt Anja Stahl vom VAMV NRW. "Hier wurden die Ergebnisse der Forschung direkt in politisches Handeln umgesetzt und eine Lotsenstelle für Alleinerziehende ins Leben gerufen."
Die Resonanz auf die Lotsenstelle sei sehr groß, berichtet Marion Arens ihren Kolleginnen. "Uns wird hier jeden Tag deutlich, wie wichtig für Alleinerziehende ein Ort ist, an den sie gehen können und eine niedrigschwellige Beratung auf Augenhöhe bekommen." Andere Anlaufstellen in NRW speziell für Alleinerziehende wie beispielsweise die ZentralE in Köln, den VAMV Aachen oder die Lotsenstelle für Alleinerziehende des Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Gütersloh bestätigen diesen Bedarf. Sie sind abber immer wieder mit der Sorge konfrontiert, dass ihre wichtige Arbeit nicht ausreichend und nachhaltig finanziert ist. Die Mitarbeitenden dieser Anlaufstellen treffen sich unter federführung des VAMV NRW regelmäßig, tauschen sich aus und sondieren gemeinsam politischen Handlungsbedarf.