11.03.2022
Fachtagung des NRW-Frauenrat zum Equal Care Day
11.03.2022 Wie lässt sich Sorgearbeit fair verteilen? Anlässlich des Equal Care Day suchten Expert*innen Antworten auf diese Frage, zum Beispiel bei der Fachtagung des NRW-Frauenrats "Care-Arbeit ist MehrW€rt! Die vernachlässigte Ökonomie der Sorgearbeit". Als Vertretung der Alleinerziehenden weisen wir immer wieder daraufhin, dass Alleinerziehende oft keine Wahl haben, die Sorgearbeit zu (ver)teilen. Sie sind auf funktionierende institutionelle Betreuungsangebote angewiesen, wie zum Beispiel einer verlässlichen Kinderbetreuung in Randzeiten.
Professor i.R. Dr. Uta Meier-Gräwe machte in einer Keynote deutlich, dass die unzureichende Bezahlung in Care-Berufen und die ungleiche Verteilung der privaten Care-Arbeit negative Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Frauen bis ins Rentenalter haben. Sie kritisierte deutlich den Produktionsfehler im Wirtschaftssystem, weil nur das entlohnt werde, was Geld bringe. Kinder aufziehen oder pflegen gehöre nicht dazu. Die Politik müssen Rahmenbedingungen schaffen, die es Frauen in allen Lebenslagen (also auch den Allererziehenden) ermöglichen, existenzsicherung erwerbstätig zu sein. In einer anschließenden Podiumsdiskussion unterstrichen die NRW-Landtagsabgeordenten Anja Butschkau (SPD), Angela Freimuth (FDP) und Josefine Paul (Grüne) diese Forderung. Sie konzentrierten sich vor allem auf die Tätigkeit von Frauen in Care-Berufen und darauf, hier bessere Arbeitsbedingungen herzustellen.
Eine Erwerbstätigkeit in Care-Berufen bedeutet oft auch Schichtarbeit. Wer in Randzeiten oder im Schichtdienst arbeitet, kann sich in NRW nicht auf institutionelle Lösungen verlassen. Hier muss die Politik unbedingt Maßnahmen umsetzen, um eine verlässliche Kinderbetreuung in den Randzeiten zu garantieren. Ein gutes Beispiel, wie das funktionieren kann ist unser Angebot in Essen "Sonne, Mond und Sterne – ergänzende Kinderbetreuung".